MS - ein Männer oder Frauen Ding?
Leben mit MS

Gestatten – mein Name ist MS

UPDATE: Ich musste schon etwas schmunzeln, als ich diesen humorvollen Text von einem Bekannten, der ebenfalls an MS erkrankt ist, erhalten habe. Dieser Text ist schon etwas älter, zeigt aber einige parallelen auf. Der Titel: „Gestatten – mein Name ist MS“ lässt schon einiges vermuten?

Das Internet ist groß und weit, eigentlich gleich um die Ecke. Und dann wieder so weit weg von allem. Deshalb haben wir eine Bitte, es gibt eine Menge Menschen mit MS, also MSler, die ebenfalls einen Blog betreiben. Oft kennt man diese Blogs nicht, schreibt die URL von diesem besagtem Blog in eine E-Mail an mich, Danke! 👨🏻‍💻 Gerne stelle ich solche Blogs auf koenig-limburg.de einmal vor.

Beim Lesen der humorvollen Erklärung zur MS, habe ich mir natürlich so meine eigenen Gedanken gemacht. Diese habe ich zum einen vor der Geschichte sowie danach platziert. Dies geschieht aus einem einfachen Grund: Zur Aufklärung und darstellen der eigenen Sichtweise!

Gestatten – mein Name ist MS

Nach vielen Jahren der Erkrankung habe ich mich gefreut diesen Text erhalten zuhaben. Jeder MSler, sowie Mensch ist anders. Parallelen nicht ausgeschlossen, oft aber ist es wie im richtigen Leben – Menschen finden zueinander. Machen wir nicht lange herum, freut Euch auf diese kleine Geschichte rund ums Thema MS. Wer dies schon kennt? Der kann hier aussteigen oder unten bei: „1.000 Gesichter oder Augen werden mir nachgesagt“ wieder einsteigen?

Gestatten - mein Name ist MS
Gestatten – mein Name ist MS

Zum Einstiegt in die Geschichte!

Hallo! Ich bin die MS.

Mit vollem Namen heiße ich Multiple Sklerose. Aber die Abkürzung finde ich cooler. Ist so ähnlich wie mit dem JR aus „Dallas“; ich bin ebenso fies. Im Gegensatz zu dem Ölmulti habe ich sogar noch einen lateinischen Titel: Enzephalomyelitis disseminata. Trotzdem: MS passt schon.

Allgemein wirft man mich in einen Topf mit den chronischen Krankheiten. Speziell stolz bin ich darauf, dass gegen mich noch kein Kraut gewachsen ist. Weil nämlich niemand weiß, woher ich wirklich komme und warum ich mir gerade den Menschen aussuche, der mich dann ein Leben lang am Hals hat. Natürlich arbeiten die Wissenschaftler mit Hochdruck, um mir auf die Schliche zu kommen. Gegenwärtig reparieren sie allerdings nur mehr als notdürftig die Schäden, die ich hinterlasse.

Die Krankheit mit den tausend Gesichtern

Ich bin ein wahres Genie, weil ausgesprochen wandel fähig und kreativ. Nicht umsonst nennt man mich auch „Die Krankheit mit den tausend Gesichtern„. Denn, ich plage den einen heftiger, den andern fast gar nicht, entzünde Sehnerven, lasse stolpern und wanken, führe zu Missgriffen, verwirre die Empfindungen, tanze mit manchen den „Zitterfox“, mache schlapp oder auch steif, lasse bleierne Müdigkeit den Tag vermiesen, die Blase ein Eigenleben führen, vergrolle das Liebesleben und zische da und dort mit einem mörderischen Schmerz durch die Glieder und Eingeweide. 

Symptom-Cocktail

Je nach Lust und Laune mische ich einen Symptom-Cocktail zusammen oder belasse es auch nur bei einer Widrigkeit. Ich bin da sehr flexibel. Auch, was mein Bemerkbar machen angeht. Ich komme oft schubweise daher, wobei mir der Überraschungseffekt ausgesprochen wichtig ist. Sehr gerne hinterlasse ich dann einen neuen Schaden oder auch zwei oder verstärke bestehende. Wenn ich ganz hinterhältig aufgelegt bin, stichel ich nur ein bisschen, Grad so viel, dass es meinem Wirt nicht auffällt, aber genügend, damit er sich schleichend schlechter und schlechter fühlt. Und dann gibt’s auch noch wenige Menschen, die mich derart langweilen, dass ich sie nur einmal heimsuche und danach nur mal so nebenbei vorbeischaue.

Ach, ihr wollt wissen, wie ich mein zerstörerisches Werk verrichte?

Die Wissenschaft glaubt, dass eine Virusinfektion im Kindes- oder Jugendlichen Alter eine Rolle für mein späteres Auftauchen spielen kann. Lassen wir sie in dem Glauben. Soviel sei verraten: Ich niste mich im Zentralnervensystem ein, befalle an verschiedenen Stellen (daher multipel) in Gehirn, an den Sehnerven und im Rückenmark die Schutzhüllen der Nervenfasern (das sogenannte Myelin). Das führt dort zu Entzündungsherden und zu Vernarbungen (Sklerosen).

Gestatten – mein Name ist MS

Weil die Nervenfasern jetzt teilweise blank liegen oder hässliche Narben haben, leiten sie schlecht. Das wiederum löst diese unterschiedlichen Funktionsstörungen aus. Die Schutzhüllen können sich, wenn überhaupt, nur teilweise regenerieren, darum bleiben oft die Störungen erhalten. Und mit jedem Schub sorge ich dafür, dass der Schaden etwas größer wird. Oder ich seh‘ zu, dass die Entzündung schon gar nicht mehr nachlässt. Etwa zwanzig Prozent der Menschen, die ich heimsuche, zwinge ich früher oder später in den Rollstuhl. Man wird mit mir genauso alt wie ohne mich. Ansteckend? Gott bewahre! Dazu bin ich viel zu exklusiv. Darum lasse ich mich auch nur sehr, sehr ungern vererben.

Grundsätzlich mag ich lieber Jüngere

Grundsätzlich mag ich lieber Jüngere und mir liegen Frauen mehr als Männer, darum befalle ich Frauen doppelt so oft. In jüngster Zeit finde ich auch immer häufiger Gefallen an Jugendlichen und sogar Kindern. Meine bevorzugte Heimat sind die gemäßigten Klimazonen; ich mag’s eher kühl. Speziell wohlfühle ich mich in Skandinavien, wohingegen mir die Hitze des Südens absolut nicht behagt. Auch Japan ist mir nicht sympathisch.

Ach, es gibt so viel von mir zu erzählen!

Dauernd entdecke ich selbst neue Seiten an mir. Unglaublich, kriegt man mich doch nicht zu fassen. Die Ärzte rücken mir neuerdings mit Interferonen und Co. zu Leibe. Schmeckt scheußlich! Drum lass ich mich bei den Menschen, die solches Zeugs spritzen, weniger oft blicken. Oder lass mal das Piesacken ganz sein. Aber wirklich sicher vor mir machen die Chemiekeulen auch nicht – kommt ganz auf meine Tagesform an.

(geschrieben von Gotvanilla)

Reportagetripp: Meine Reise mit MS
Reportagetrip- Meine Reise mit MS

1.000 Gesichter oder Augen werden mir nachgesagt

Diese wird der MS gerne nachgesagt. Oft trifft dies zu, nur eben nicht immer. 1.000 Gesichter oder eben auch Augen zeigt diese Krankheit schon. Durch meine lange MS-Karriere kenne ich den ein oder anderen und glaubt mir – da gibt es alles, was man nicht wirklich braucht. Wer Lust hat, schaut mal im Blog: „Reportagetrip – Meine Reise mit MS“ vorbei?

Der eigene Symptome-Cocktail

Ist für jeden MS-Erkrankten ein anderer. Symptome zur MS, da greift die Umschreibung der 1.000 Gesichter wieder. Hier wird es mehr als deutlich, was die Gesichter ausdrücken wollen.

Im Alltag schaue ich gerne einmal vorbei

Dieser ist so individuell wie die Menschen selbst, eine klare Regel findet man selten. Die MS macht sich immer dann bemerkbar, wenn man es nicht gebrauchen kann, aber wann wäre es schon der richtige Zeitpunkt? Diesen gibt es einfach nicht, gefragt habe ich mich dies schon oft – warum gerade jetzt.

MS gleich Rollstuhl?

Samstags in Limburg
Gestatten – mein Name ist MS

Dies wird gerne als Szenario gesehen und gleich vorab ein klares „NEIN“ zum Rollstuhl, der kann, muss aber nicht sein. Gut, bei mir ist es etwas anders ausgegangen, nur sehe ich dies als Hilfsmittel für meine heutige Mobilität. Was so aber, eine andere Geschichte wäre. ♿️

Frauen und Männer mit MS

Ja, es gibt Frauen und Männer wie bei allem im Leben. Solch eine MS sucht sich gerne Frauen aus, dem ist laut Statistik so. Also ein Faktum das man kaum bestimmen kann. Von Schicksal möchte ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen.

Gestatten - mein Name ist MS
KOGNITIVE STÖRUNGEN BEI MS

Neue Seiten

Persönlich erlebe ich dies doch sehr unterschiedlich beim Blick auf die gemeinsame Zeit mit meiner MS. An der ein oder anderen Stelle hat es mich schon extrem getroffen, aber nicht nur die MS an sich. Nein, da kommt in der Folge noch das ein oder andere hinzu!

Chemiekeulen und Tagesform

Basistherapien werden in der Geschichte oben die Chemiekeulen benannt. Dies sehen viele MS-Erkrankte doch sehr differenziert. Die Aussagen von MS-Krankten sind sehr deutlich und eben auch unterschiedlich. Persönlich muss dies jeder für sich und sein Leben ausmachen, mir steht es nicht zu, das eine oder andere zu verteufeln oder als Chemiekeule zu betiteln. Die Tagesform, hier habe ich bisher in meiner Historie mit MS vieles erleben dürfen – teils auch müssen. 

Mein Fazit zum heutigen Blog

Mir war es wichtig dies auf diese Art und Weise für den Leser aufzuarbeiten. Persönliches einzubinden und so zur Aufklärung beizutragen. Dabei sind mir interessierte Menschen ebenso willkommen wie Erkrankte selbst. Ein Stück Normalität kann so ein Blog und Geschichte mit sich bringen, ich hoffe dies. Denn dass, wäre ein angenehmer Lohn und Nebeneffekt. Nach über 1.280 Worten endet auch dieser Blog auf koenig-koenig.de mit einem Lächeln sowie gutem Gedanken für die Zukunft.🙋🏻‍♂️

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