Anna fragte im Forum der Bloghexen Folgendes: »Wer von euch fährt dieses Jahr in Urlaub, und wohin verschlägt es euch?« So könnte der allgemeine Blogger dem bevorstehenden Sommerloch entgehen, einfach in den Urlaub gehen. Persönlich sehe ich das etwas differenzierter. Sommerurlaub und Sommerloch haben beide ihre Reize, doch lies selbst.
Sommerurlaub als Blogger?
Nachdem ich das Thema (Urlaub) in einem meiner letzten Artikel kurz angerissen hatte, möchte ich es nun auf Anregung und der Frage von Anne etwas ausführlicher behandeln. Da auch hier unser Leben anders verläuft als bei anderen Menschen. Ähnlich wie im Alltag sind Barrieren ein No-Go, gerade im Urlaub.
Ich möchte noch eine wichtige Zwischeninformation hinzufügen: In Freeform, einer Standard-App von Apple, sammle ich Screenshots mit Hinweisen und Fragen, die die Leserinnen und Leser gestellt hatten, damit ich sie nicht vergesse. Damit ist die Frage geklärt: Wie behältst du dir all das nur?
Sommerurlaub 2025
Mirihansl.mit.MS von Instagram beschäftigt sich näher mit dem Thema barrierefreies Reisen. Sie hat eine Vielzahl an Tipps und Tricks rund ums Reisen und sagte kürzlich einen Gastbeitrag für den Blog zu. Cool, denn diese Informationen können einen gesamten Urlaub retten. Persönlich sind Flugreisen nicht mehr mein Ding. Der immense Stress, der mit der Sicherstellung des notwendigen Equipments (Hilfsmittel) einhergeht, ist für mich unüberwindbar, insbesondere angesichts der ständigen Probleme, die bereits beim Gepäck auftreten. Ohne Rollstuhl wäre der Urlaub vorbei, bevor er begonnen hätte.
Selbstbestimmt, mobil!
Mit einem eigenen Fahrzeug in die Niederlande zu reisen, weckt schöne Erinnerungen aus vergangenen Zeiten. Unsere letzte Flugreise führte uns nach Wien, wo wir eine knappe Woche voller schöner Eindrücke verbringen konnten. Diese Reise hat eindrucksvoll bewiesen, dass man mit sorgfältiger Planung und ausreichendem Budget vieles erleben kann. Trotzdem sind Flugreisen nicht mehr meine Welt. Der 13-stündige Flug in die Karibik im Jahr 2007 war für mich im Rollstuhl ein Horror. Das Spritzen im Flugzeug war ein Problem, die Bauchspritzen kämpften gegen meine Bauchspastik und Krämpfe an und waren gewiss schmerzhaft. Carmen und ich bevorzugen Städtereisen, bei denen wir zentral in einem Hotel wohnen, um kurze Wege zu garantieren. Nur so können wir abends noch etwas erleben. Mobilität ist im Allgemeinen das zentrale Thema, ohne dass man gleich mehrfach von Teilhabe ausgeschlossen wäre.
Aufwand und Wirklichkeit
Aufgrund unserer umfangreichen Hilfsmittel und gesundheitlichen Bedürfnisse fühlt sich jede Reise wie ein Umzug an. Ohne Fahrzeug und nur mit Koffer und Handgepäck im ÖPNV ist es einfach unmöglich. Wir könnten dies anders nicht mehr umsetzen. Urlaub ist zur Erholung da, und unser beider Verständnis ist, den Stressfaktor bereits im Vorfeld gering zu halten. Sich auf Aussagen von Dritten zu verlassen, war in der Vergangenheit nicht erfolgreich. Bei einer Städtetour bot man uns ein Hotel mit Aufzug an, aber die fünfzehn Stufen vor dem Hotel wurden vergessen. In über drei Jahrzehnten haben wir als Familie, Paar oder Einzelpersonen hier viele Dinge erlebt, manchmal auch solche, die uns an unsere Grenzen gebracht haben.
Urlaub – das ist jene Zeit, in der man zum Ausspannen eingespannt wird. Die Anspannung konnte weichen, wenn wir das Heft des Handelns in beiden Händen halten konnten, so die gemachten Erfahrungen. Wir haben gelernt, auch zu Hause Freiräume zu suchen und aktiv zu nutzen. Für uns gilt: Auch zu Hause kann es schön sein. Urlaub im Blog, das gab es schon mal. Kann man machen, muss man aber nicht. Ich schätze die Freiheit abseits starrer Regeln. »Jetzt mache ich Urlaub und freue mich«. Ich bin von allem frei, was andere mögen, aber ich weniger. Habe ich einen Text im Kopf, wandert dieser bis zur Verwendung ins königliche Notizbuch und wird später im Blog verwendet.
Zusatzinformationen zum Urlaub
Der Aufwand als Mensch mit Behinderung in den Urlaub fahren zu wollen, ist einfach zu hoch? Es ist verständlich, dass der Aufwand, als Mensch mit Behinderung in den Urlaub fahren zu wollen, manchmal als hoch empfunden wird. Es gibt definitiv Herausforderungen, aber es gibt auch einige Fortschritte und Ressourcen, die das Reisen temporär erleichtern. Herausforderungen können sein?
- Informationsmangel: Es kann schwierig sein, verlässliche und detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit von Unterkünften, Verkehrsmitteln und Freizeitangeboten zu finden.
- Tatsächliche Barrieren: Trotz Bemühungen gibt es immer noch viele Orte, die nicht oder nur unzureichend barrierefrei sind (z. B. fehlende Rampen, zu enge Türen, unzugängliche Toiletten).
- Planungsaufwand: Die Notwendigkeit, frühzeitig Unterstützung anzumelden (z. B. bei Fluggesellschaften oder der Bahn), spezielle Fahrzeuge zu buchen oder sich über Pflegeleistungen vor Ort zu informieren, erfordert zusätzlichen Planungsaufwand. Teilweise mit hoher Fehlerquote.
- Kosten: Manchmal können barrierefreie Angebote oder notwendige Hilfsmittel zusätzliche Kosten verursachen.
- Verfügbarkeit: Die Anzahl an tatsächlich rollstuhlgerechten Zimmern in Hotels ist oft begrenzt, was die Buchung erschweren kann.
- Dennoch gibt es positive Entwicklungen und Hilfestellungen: Wachsendes Bewusstsein und Angebote: Barrierefreiheit gewinnt im Tourismus immer mehr an Bedeutung. Viele Regionen, Städte und Anbieter in Deutschland haben ihre Angebote für Menschen mit Behinderung ausgebaut und zertifiziert. Macht den. Test, probiere es aus und schreibe deine Erfahrungen auf, dies sind wie das Salz in der Suppe.
- Spezialisierte Plattformen und Reiseanbieter: Es gibt zahlreiche Websites und Reisebüros, die sich auf barrierefreies Reisen spezialisiert haben und detaillierte Informationen sowie maßgeschneiderte Reisen anbieten, z. B. »Reisen für alle«, »Wheelmap«, »Urlaub-barrierefrei«.
- Rechtliche Grundlagen: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt Menschen vor Diskriminierung, auch bei Reisebuchungen und der Nutzung von Verkehrsmitteln. Innerhalb der EU sind Fluggesellschaften verpflichtet, Unterstützung für Personen mit eingeschränkter Mobilität bereitzustellen.
- Unterstützungsleistungen: An Flughäfen, Bahnhöfen und anderen Verkehrsknotenpunkten kann kostenlose Betreuung und Hilfe beim Ein-, Aus- und Umsteigen angemeldet werden. Viele Beförderer bieten auch die kostenlose Mitnahme einer Begleitperson an. Spontanes Reisen wird so unnötig erschwert, persönliche Erfahrungen machen dies mehrfach deutlich.
- Demografischer Wandel: Die wachsende Zahl älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen führt dazu, dass barrierefreier Tourismus ein immer wichtigerer Markt wird und das Angebot weiter wachsen dürfte, was die aktuelle Situation, Stand Juli 2025, nicht ändert.
Unser Fazit
Während das Reisen als Mensch mit Behinderung noch immer mit mehr Planung und Recherche verbunden sein kann als für Menschen ohne Einschränkungen, ist der Aufwand nicht »einfach zu hoch«. Es gibt eine zunehmende Infrastruktur und viele engagierte Akteure, die daran arbeiten, den Tourismus für alle zugänglicher zu machen. Eine sorgfältige Vorbereitung und die Nutzung der vorhandenen Informationsquellen und spezialisierten Anbieter können den Reiseprozess erheblich erleichtern. Unsere persönlichen Erfahrungen zeigen, dass die Lernkurve bei diesen Angeboten derzeit etwas linear, aber dennoch langsam verläuft. Damit endet unser heutiger Artikel mit dem Titel »Sommerurlaub als Blogger?«. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Zeit und Erholung pur!

Hallo Frank,
interessanter Beitrag! Es war mir noch nicht so bewusst, dass ein Urlaub mit Rollstuhl so eine Herausforderung ist, aber wenn ich so darüber nachdenke, sind wirklich viele Einrichtungen immer noch nicht barrierefrei und rollstuhlfreundlich. Vielleicht regt ja Dein Beitrag dazu an. Auf alle Fälle kann da noch viel gemacht werden! LG Edeline
Hallo Edeline!
Oh ja, das ist oftmals der Killer von Angeboten, gerade im Ausland.
LG Frank