Ob das heutige Titelbild zum Artikel die eigene Definition an Kreativität widerspiegelt, sei dahingestellt. Die endgültige Entscheidung überlasse ich gerne den Leserinnen und Lesern.
Meine Definition von Kreativität
Herzlich willkommen zu einem ganz besonderen Artikel. Beim Stöbern im königlichen Notizbuch stieß ich auf das Wort »Kreativität« und beschloss spontan, einen Artikel und ein Titelbild dazu zu erstellen. Gesagt, getan!
Zum Jahresende nahm ich mir die Zeit, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Meine Ausarbeitung und Recherche konzentrierten sich darauf, wie ich als Mensch mit Behinderung »Kreativität« für mich definiere, basierend auf den Mustern und Konzepten, die ich analysiert habe. Ein spannendes Feld, das darf ich euch verraten.
Meine Definition von Kreativität
Für mich ist Kreativität die Fähigkeit, bestehende Elemente – seien es Ideen, Informationen, Materialien oder Emotionen – auf eine neue und sinnstiftende Weise zu verbinden.
Neugier: Der Wunsch, über den Tellerrand zu blicken und zu fragen: »Was wäre, wenn?«
Diese Definition besteht aus drei Kernpfeilern. Bestehende Elemente (Rohmaterial): Kreativität entsteht selten im luftleeren Raum. Sie ist kein Akt der Schöpfung aus dem Nichts, sondern vielmehr ein Akt der Neuordnung. Wie bei Legosteinen sind die einzelnen Bausteine bereits vorhanden. Der kreative Akt besteht darin, sie auf eine Weise zusammenzusetzen, die vorher noch nicht existierte. Diese »Bausteine« können alles sein: ein wissenschaftliches Prinzip, ein Pinselstrich, eine Codezeile, ein musikalischer Akkord oder die Zutaten in einer Küche, wobei wir damit beim Essen wären – nicht unwichtig im Hause König.
Eine neue Verbindung, also der Prozess der diesen Funken entfacht. Es ist die mentale oder physische Handlung, die eine Brücke zwischen zwei bisher unverbundenen Konzepten schlägt. Dieser Prozess erfordert oft Mut, die Bereitschaft, Konventionen zu brechen, Risiken einzugehen und Fehler zu akzeptieren. Denn wer keine Fehler begeht, der macht auch selten etwas Kreatives – dies gab in meiner Ausbildung bereits mein damaliger Ausbildungsleiter zum Besten.
Flexibilität im Denken: Die Fähigkeit, zwischen fokussierter Analyse (konvergentes Denken) und freiem Assoziieren (divergentes Denken) zu wechseln, wäre entscheidend.
Das Ergebnis
Sinnhaftigkeit und Wert: Eine neue Kombination allein ist nicht automatisch kreativ. Zwar ist eine zufällige Anordnung von Buchstaben neu, doch ohne Sinn bleibt sie bedeutungslos.
Meine Definition von Kreativität
Kreativität ist für mich nicht nur ein Merkmal von Künstlern oder Genies. Sie ist eine grundlegende menschliche Fähigkeit, die in jedem Bereich des Lebens Anwendung findet – von der Art, wie wir ein Gespräch führen, bis hin zur Entwicklung bahnbrechender Technologien. Meine Definition lautet daher: Kreativität ist der absichtsvolle Prozess, aus dem Bekannten durch neue Verbindungen etwas Sinnstiftendes zu formen.
Sinnstiftend ist ein wunderbar präzises und warmes Wort. Es geht über das rein funktionale „sinnvoll“ hinaus.
Sinnvoll bedeutet oft, dass etwas logisch, praktisch oder vernünftig ist. Sinnstiftend hingegen beschreibt den tieferen, emotionalen oder existenziellen Akt, etwas zu tun oder zu erschaffen, das einem selbst oder anderen ein Gefühl von Zweck, Bedeutung und Erfüllung gibt.


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