Tag 7 und damit herzlich willkommen zu „Immer wieder sonntags EP 21“ richtig die Episode einundzwanzig steht heute an. Der Blick auf den Sonntag ist an jedem Wochenende eine Freude. Insidern ist unser Motto bewusst: »Alles kann, nichts muss.« Mit dem ersten Augenausschlag ist der Sonntagsmodus ausgerufen, im Blog lesen und in Ruhe den Sonntagskaffee genießen.
10. August 2025
Immer wieder sonntags EP 21
Immer wieder sonntags – ein Tag, der sich von allen anderen Tagen unterscheidet. Mal ruhig und beschaulich, mal rastlos und hektisch. Mal vollgepackt mit Aktivitäten, mal gänzlich leer und frei. In unserem Blog »Immer wieder sonntags« erforschen wir diesen einzigartigen Rhythmus, der jeden Sonntag ausmacht. Jeder Sonntag ist anders, und doch tragen sie alle einen gemeinsamen, leisen Impuls in sich: innehalten, nachdenken und neu starten. Begleite uns Woche für Woche, während wir kleine Gedanken, große Fragen und stille Beobachtungen teilen. Jeden Sonntag, und dies immer wieder.
Nach einem aktiven und langen Freitag sollte es die nächsten Tage entspannter werden, so mein Gedanke. Mein Sonntagsmodus steht für Gemütlichkeit und weniger Aktivität. Doch die sommerlichen Temperaturen und das frühe Aufstehen am Samstag machten mir mehr zu schaffen als gedacht. Auch der gut vorbereitete Ausflug mit Freunden zum Offenbacher Wochenmarkt konnte daran nichts ändern. Solch eine MS hat ihre eigenen Gesetze und hält immer wieder Überraschungen bereit. Trotzdem nehme ich mehr als nur einen positiven Eindruck mit in die kommende Woche. Zufriedenheit des Nichtstuns steigt in mir auf und lässt mich etwas Ruhe genießen. Die letzten Tage waren nicht gut, aber die Erkenntnis der Woche ist, dass es auch schon schlechter war.
Heute ist mein Tag 7
Nicht, dass es eine unbekannte Größe aus der Mathematik wäre, aber es gibt Tage, an denen man sich etwas vorgenommen hat und der Körper deutlich mit “Nein, heute nicht” antwortet. Unser Ausflug nach Wiesbaden wurde aufgrund der bevorstehenden Ereignisse leider aus Achtsamkeit und Schmerz gestrichen. Es ist nicht schön, aber es lässt sich auch nicht ändern. Menschen mit chronischen Krankheiten werden dies nachvollziehen können. Solche Vorkommnisse ziehen einen mental noch weiter nach unten, auch wenn man Körperlich bereits am Tiefpunkt angelangt ist. Ich muss nicht alles priorisieren. Es reicht völlig aus, gefühlt als Paket verschickt zu werden, um den Alltag und das Leben aller umzudrehen. Heute ist mein Tag 7 – Immer wieder sonntags, Zuversicht und Hoffnung pur!

Alles eine Sache der Perspektive?
Im Laufe meines Lebens wurde mir klar, dass vieles eine Frage der Perspektive ist. Schauen wir uns die Perspektive um das Logo und den Zustand der Deutschen Bahn an, bis zur Bahnperspektive alles in Ordnung zu sein? Weit gefehlt, wer sich das Logo aus Kundenperspektive genauer anschaut!

Bahnperspektive

Kundenperspektive
Tag 7
Tag 7 bietet jetzt Platz für all den Content, der in der Wochenendausgabe inhaltlich nicht untergebracht werden konnte. So ergeben sich übergreifend gewisse Synergieeffekte für unsere Leserinnen und Leser die gerne bei beiden Blogs reinschauen. Die Zeit hat mich gelehrt, dass es nicht egoistisch ist, sich in erster Linie um sich selbst zu kümmern; es ist einfach notwendig, gerade mit einer chronischen Erkrankung. Ebenso schön ist es, die Perspektive und damit das Gegenüber in seinen Möglichkeiten zu begleiten und zu unterstützen. Hier besteht eine beeindruckende Notwendigkeit, die quer durch Deutschland im Ehrenamt zur Anwendung kommt. Solche Dinge haben weniger eine große Lobby, sondern sind eher ein Grund, sich selbst mal im Rückspiegel zu hinterfragen.

Gute Gefühle kann es nie genug geben, das ist die kleine Königin und ich mir einig. Tag 7 ist und bleibt für uns beide ein besonderer Tag, an dem wir uns erholen und neue Energie tanken. Mit jedem Jahr, das wir älter werden, wird dies für uns beide immer wichtiger. Hier zeigt sich, dass wir das extrem gut können. Alles kann, nichts muss – eben der oft zitierte Sonntagsmodus. Und bei euch?
Von Achtsamkeit bis Terminkalender
Der Alltag ist vielfältig und bunt, und das sollte man im Auge behalten. Was ist wichtig, welcher Termin hat für mich Priorität und wo kann es zu Überschneidungen kommen? Das Thema Achtsamkeit in Verbindung mit meinem Terminkalender sind hilfreiche Tools. Mehr noch als MS-Erkrankter ein Helfer und Unterstützer, um meine klare Struktur zu behalten. In über drei Jahrzehnten habe ich gelernt, dass manchmal weniger mehr ist. Anfang August fühlt sich mein Terminkalender an wie ein Formel-1-Rennen. Im Eiltempo trägt sich Termin um Termin in meinen Alltag und mein Leben. Zugegeben, es ist zwar politisch noch Sommerpause, aber das fühlt sich eher theoretisch an.
Selbstbestimmt und mit einem klaren Plan habe ich gelernt, was geht und was nicht. Außerdem bin ich gut eingebettet und habe einen zusätzlichen Wächter, der mich aktiv durch das Leben begleitet, zusätzlich zu meinen Erkrankungen. Wir stimmen die Termine gemeinsam ab und prüfen, was für die kommenden Monate mit meinem Körper vereinbar wäre, je nach Gewichtung. Leider musste ich bereits auf einige Termine verzichten, die mich sehr interessiert hätten. Die Thematik zur Assistenz und selbstbestimmter Mobilität ist eine weitere Einschränkung, die sich auch in meinem Terminkalender breitmacht und zu weniger Präsenz führen wird. Teilhabe und gleiche Bedingungen sind nun mal theoretischer Natur. Trotzdem bleibe ich voller Zuversicht und gebe mein Bestes, auch wenn die Bedingungen alles andere als gut sind.
Falls du es verpasst hast?
Beide Blogs veröffentlichen im Laufe einer Woche unterschiedliche Inhalte, was es manchmal schwierig macht, den Überblick zu behalten. Daher bieten wir unseren Leserinnen und Lesern sonntags eine kleine Auswahl als besonderen Service an. Die Seite „Für dich“ zeigt einiges zum weiterlesen!
