Frank – der Kommunalpolitiker

von Frank F. | Dez. 4, 2025 | Politik | 0 Kommentare

*Unbezahlte Werbung durch Namensnennung

Frank – der Kommunalpolitiker

Hallo und herzlich willkommen zum Artikel: »Frank – der Kommunalpolitiker«. Ich bin jemand, der noch lange an Worte denkt, die einmal zu mir gesagt wurden. Deshalb zeige ich als Rollstuhlfahrer gerne Präsenz und lasse die Leserinnen und Leser an meinem politischen Leben der letzten zehn Jahre teilhaben. Getreu dem Motto: »Barrierefreie Abenteuer kennen keine Grenzen

Frank – der Kommunalpolitiker

Ein Rollstuhl ist kein Handicap oder etwas Negatives, sollte man annehmen, gerade in der Kommunalpolitik. Persönlich ist er einfach ein Business-Sitz auf vier Rädern, der Menschen aktiv durchs Leben bringt. Wobei jeder einzelne Tag ein Abenteuer sein kann. Denn dies kann ich nicht nur als Kommunalpolitiker bestätigen.

Vorsicht: Freiheit entsteht beim Loslassen!

In der Funktion des stellv. Ortsvorstehers im Ortsbeirat Innenstadt, oder OBI, wie ich ihn liebevoll benannt habe. Der Alltag eines Rollstuhlfahrers bedeutet in meinem Fall, Präsenz zu zeigen. Als Kommunalpolitiker setzte ich das viele Jahre erfolgreich um. Schlimmer: Geplant ist, dies fortzusetzen. Wie man im Artikel »Die Würfel sind gefallen!« kürzlich lesen durfte. Besonders meine Familie, Freunde und Vertraute haben mich in dieser Zeit sehr unterstützt. Gemeinsam haben wir die neuen Möglichkeiten und Freiheiten erkannt und umgesetzt. Gleichzeitig möchte ich einige Grenzen klar kommunizieren und aufzeigen.

FDP-Fraktion
FDP-Fraktion

Grenzen klar kommunizieren und aufzeigen

Persönlich bringe ich eigene Grenzen mit: Wer nicht mehr selbstbestimmt Mobil sein kann wird vollautomatisch aus dem Spiel genommen. Die Problematik ist vielschichtig und frustriert mich sehr, da sie meine Arbeit erheblich einschränkt. Es ist schlichtweg nicht möglich, die Ressourcen des Körpers ständig zu kompensieren, ohne dass dies negative Folgen hat. Glücklicherweise bin ich so klar aufgestellt, dass ich hier den Modus der Achtsamkeit einlegen kann.

Die Kollegen aller Fraktionen haben damals meinen Antrag im Ortsbeirat zu den Haushaltsberatungen und Vorschlägen unterstützt und die öffentliche Toilette auf dem Neumarkt im »Design for All« priorisiert, sodass diese heute umgesetzt ist. Dieses Projekt ist das Ergebnis von 10 Jahren Kommunalpolitik. Die tatsächlichen Kosten waren im Vorfeld jedoch nicht absehbar und sind heute erdrückend hoch um es freundlich auszudrücken.

Öffentliche Toilette auf dem Neumarkt
Öffentliche Toilette auf dem Neumarkt

Ich habe meinen Beitrag im Vertrauen gelöscht und auf das Wort der Verantwortlichen vertraut. Sie behaupteten, der Notruf in der Behindertentoilette würde wie nach DIN geregelt bis auf den Boden reichen, der Fehler würde umgehend beseitig. Tatsächlich endet er jedoch in der Mitte der Wand. Im Notfall kann dieser Notruf von einer Person, die auf dem Boden liegt, nicht erreicht werden – eine dramatische Situation.

Notruf nicht erreichbar!
Notruf nicht erreichbar!

Anfang November wurden Beschlüsse aus dem städtischen Behindertenbeirat trotz klarer Regelungen nicht umgesetzt. Das fehlende Leitsystem für Sehbehinderte soll erst später von außen eingebaut werden. Die gesamte Baumaßnahme weist so weitere Mängel auf, darunter auch solche, die ich bereits in diesem Fachbereich wiederholt angesprochen habe. Die zugesagte Liege zur Entleerung für Menschen mit Behinderungen wurde nicht umgesetzt. Es wird immer wieder mit fehlenden Zentimetern argumentiert, um die Umsetzung solcher Liegen zu verzögern. Die öffentliche Toilette entspricht nicht dem Prinzip des »Design for All«, und Menschen haben weiterhin Schwierigkeiten, an Veranstaltungen teilzunehmen. Dies ist nur ein Beispiel für die Herausforderungen, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, und es ist wichtig zu erkennen, dass dies auch ein Thema der Kommunalpolitik ist.

Neues Auszählverfahren bei hessischen Kommunalwahlen
Stadtverordneter König

Nach Ablauf der Legislaturperiode im März 2026 werde ich nicht mehr im Ortsbeirat Innenstadt tätig sein. Diese Entscheidung fiel gemeinsam mit den Freien Demokraten, da es kein Angebot und Kandidaten für die Wähler geben wird. Den Behindertenbeirat hatte ich bereits vor Monaten verlassen, da mir die Arbeit für Menschen mit Behinderung dort wenig Substanz bot. Zudem wurde ich von der Presse fälschlicherweise mit meinem Namen und Funktion im Behindertenbeirat in Artikeln erwähnt, was keinen Sinn ergibt und die aktuellen Akteure nur einschränkt. Also nochmal: Ich bin Stadtverordneter und kein Mitglied im städtischen Behindertenbeirat!

Meine Worte: „Freiheit entsteht beim Loslassen“ sind ernst gemeint und auch umgesetzt. Mein klares Ziel ist es, eine dritte Legislaturperiode in der Limburger Stadtverordnetenversammlung zu nutzen, um kraftvoll regionale Politik zu gestalten, die dem Bürger dient.

Blick nach vorn

Gegen Endes dieses Artikels: „Frank – der Kommunalpolitiker“ möchte ich noch eine oftmals gestellte Frage beantworten. Ist dein hohes Engagement im Ergebnis überhaupt von Vorteil? Diese Frage würde ich mir nur bedingt stellen. Ebenfalls wie die Aussage: „Kommunalpolitik bringt den Bürgern nichts mehr.“ Es kommt auf das Erwartungsmanagement an. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich viel gelernt habe, wofür ich dankbar bin. Besonders hilfreich war dies im Austausch und Gespräch mit den Bürgern, da ich ihre Anliegen besser verstehen und einordnen konnte und in Zukunft auch weiterhin möchte. Dieser Artikel in »Sachen Kommunalpolitik« war sicherlich nicht der letzte!

Schließen wir den heutigen Artikel mit dem Zitat von Henry Ford: »Misserfolg ist lediglich eine Gelegenheit, mit neuen Ansichten noch einmal anzufangen.«

Bis bald!

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert